Leverkusen ist Meister – Drama um den Klassenerhalt.
Sechs Teams mit Spielern, deren Handicap fast ausschließlich im einstelligen Bereich lag, kämpften am Sonntag, den 6. Juli in Georghausen um Auf- und Abstieg in der 3. Liga des Willi-Schiewind-Manschaftspreises.
Für den eigentlichen Favoriten vom Gut Lärchenhof begann der verregnete Tag schon wenig verheißungsvoll. Zwei der ursprünglich gemeldeten Spieler waren kurzfristig verletzungsbedingt ausgefallen und Kapitän Johannes Lube schaffte es wegen einer Verkehrskontrolle nicht rechtzeitig zum Abschlag. Dadurch hatte das Team nur vier Spieler auf dem Platz und stand somit bereits als Tabellenletzter der ersten Runde fest. Philip Krcmar, Fritz Zickuhr, Marvin Buslei und Tobias Günnewigk brachen daraufhin ihre Runden nach wenigen Löchern ab und schonten sich so für die zweite Runde am Nachmittag.
„Das ist von der Ausschreibung so gedeckt“, bestätigte Verbandsreferee Wilfried Zientek, der mit Verbandsreferee Matthias Zimmer und Clubmanager Martin Eulgem für die Wettspielleitung verantwortlich war. Somit war gleichzeitig klar, dass der Drittplatzierte der ersten Runde, in der zweiten Runde gegen das vermeintlich beste Team um den Klassenerhalt ranmusste. Ein Umstand, der bei den Konkurrenten, nicht unbedingt für gute Laune sorgte.
Die im Zählspiel ausgetragene Runde eins brachte sportlich aber auch positive Ergebnisse. Allen voran Timo Prauser (West Golf; HCPI 0,4), der auf dem regennassen Platz eine 71, also eins unter Par, ins Clubhaus brachte. Damit führte er seine Mannschaft mit einem Teamergebnis von 22,5 über CR auf einen souveränen ersten Platz. Rang zwei holte sich der Golfclub Leverkusen mit der einzigen Dame im Feld. Christine Klötzer (HCPI 2,5) spielte eine hervorragende 75. Das Teamergebnis lag bei 28,2. Damit war klar, dass West Golf und Leverkusen im anschließenden Lochwettspiel gegeneinander um den Aufstieg in die 2. Liga antreten würden.
Ärger bei den Gastgebern
„Ich hatte es befürchtet“, ärgerte sich Gregor Findeis nach Runde eins. Der Kapitän des Golfclub Schloss Georghausen lieferte zwar nicht das Streichergebnis, dennoch fehlten dem Team mit Jascha Liebsch (HCPI 0,4; Brutto 74; CR +2,9), Simon Quirrenbach (3,4; 74; +2,9), Konstantin Selbach (0,7; 76; +4,9), Dr. Tobias Klein (2,1; 78; +6,9), Dr. Gregor Findeis (6,7; 83; +11,9) und Kevin Bäcker (5,3; 85; +13,9) mit einem Teamergebnis von 29,5, am Ende 1,3 Punkte zum Aufstiegsendspiel. So ging es gegen die ausgeruhten Lärchenhofer gegen den Abstieg.
Da gelang es den Gastgebern aber, ihren Ärger in positive Energie umzuwandeln. Besonders Konstantin Selbach lief heiß. „Gib mir den Besten!“, hatte er seinen Kapitän unmissverständlich vor dem Lochwettspiel aufgefordert. Gegen Johannes Lubbe, der mit einem HCPI von -3,9 nominell der stärkste Spieler des Feldes war, war die Sache bereits nach zwölf Loch gelaufen. 7 auf 6 lautete das eindeutige Ergebnis. Weil Tobias Klein gegen Marvin Buslei mit dem gleichen Resultat siegte und auch Simon Quirrenbach und Jascha Liebsch ihre Gegner deutlich im Griff hatten, tat die knappe Niederlage von Kevin Bäcker nichts zur Sache. Gregor Findeis hatte seine Partie kampflos gewonnen und so stand am Ende ein klares 5 zu 1 und der verdiente Klassenerhalt für den GC Schloss Georghausen zu Buche.
Schneider gewinnt am zweiten Extraloch
Auf Platz vier und fünf nach dem Zählspiel landeten der Kölner Golf Golfclub (52,5) und der Internationale Golfclub Bonn (94,5). Beide Teams trafen sich somit im direkten Duell um den Klassenerhalt. Und da wurde es so richtig spannend. Nachdem die ersten drei Partien im Lochwettspiel eindeutig an Köln gingen, blieben die letzten drei Duelle bis zur 18 spannend. Schließlich stand es nur noch 3:2. In der letzten Partie des Tages hätte Dijan Aslan die 18 gegen Daniel Burhenne gewinnen müssen um insgesamt zu teilen und den letzten halben Punkt für den KGC zu sichern. Burhenne behielt die Nerven und brachte Leverkusen doch noch ins Stechen. Da spielten die Nerven dann allerdings nicht mehr mit.
Zunächst ging es auf die zehn und Burhenne spielte seinen Abschlag gut spielbar in den Grünbunker. Als sein Gegner Felix Schneider seinen Abschlag rechts in die Penalty Area verzog, mit Strafschlag weiterspielte und seinen Dritten 15 Meter hinter die Fahne platzierte, schien die Sache gelaufen. Burhenne hätte aus seiner Bunkerlage sogar Putten können, wollte es aber besonders schön machen und toppte die Kugel hinters Grün ins Aus. Der zweite Bunkerschlag war besser, ließ aber auch noch zwei Meter zum Loch übrig. Jetzt war Schäfer mit seinem Vierten dran und puttete tot an die Fahne. Burhenne lochte ebenfalls zur Fünf und so ging es zum zweiten Extraloch auf die 16.
Erneut legte Burhenne vor und lag dieses Mal links, wenige Zentimeter neben dem Vorgrün. Felix Schneider, wechselte nochmal sein Eisen und zeigte vor den versammelten Mitspielern den wahrscheinlich besten Schlag des Tages. Aus 180 Metern traf er die Kugel so gut, dass sein Gegner den übriggebliebenen 40-Zentimeter-Putt schenkte. Sein eigener Chipp lief dann knapp am Loch vorbei und so stand Bonn als Absteiger fest.
Überraschung im Finale
Nach den Ergebnissen im Zählspiel war West Golf eigentlich als Favorit ins Aufstiegsfinale gegangen. Dass das Lochwettspiel nochmal eine ganz andere Sportart ist, zeigte sich schnell. Peter Ganser (1 auf gegen Leonard Ihns), Finn Filz (4 auf 3 gegen Jakob Riese) Christine Klötzer (1 auf gegen Heinrich Wolf) und Finn Bobach (5 auf 4 gegen Yannik Beden) sorgten für die nötigen Leverkusener Zähler. Einen weiteren halben Punkt steuerte Stefan Sanders bei, der seine Partie gegen André Issem teilte. Nur Christopher Kott unterlag gegen Timo Prauser 3 auf 2. Damit sicherte sich Leverkusen den Titel und steigt in die zweite Liga auf.

